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18.01 - 09.02.2019
Tuchofen-Projekt
Marie Filippa Janssen

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German

After completing her studies in painting at the “University of Applied Arts Vienna” Marie Filippa Janssen directs her visual interest in an applied field of painting to realize her sculptural as well as painterly intentions: Since 2014, the artist has been intensively involved in the conception of a redefinition of tiled stoves. Based on traditional craftsmanship as well as traditional techniques, she developed her so-called Shrouded Furnaces  (germ. Tuchöfen).

In their individual appearances the Shrouded Furnaces live up to the domestic function in spite of their artistic structure, their sensual flattering shimmer and their silent symbolic appearance.

 

The Shrouded Furnaces – more sculptures than a utility objects

– demand from the artist beside plastic and coloristic skills high practical and manual skills. Growing up with the métier of stove making, Marie Filippa Janssen is well familiar with the material and its handling, and thereby involuntarily stimulates the lively reinvention of this profession.

 

The passionate preoccupation with the subtle complexity of the tiled stove, its cultural and societal meaning and history, its twists and turns in traditional legends and literature, and the self-experienced atmospheric impact as well as subliminal mysticism of the covertly activated and warmth radiating body have increased an intertwined theme that continues to fascinate Marie Filippa Janssen. It offers the young artist constant inspiration for experimental as well as bold solutions, so that after obsessive exploration, wondrous creations emerge, that combine functionality and artistic form, which in turn potentiate each other interactively.

 

The presentation at  the gallery rauminhalt_harald bichler not only wants to give an insight into the multifaceted context from which the artist develops her Shrouded Furnaces. The process from the first idea to the sketch, the concrete preliminary drawing and the model up to the finished stove will also be presented in the exhibition. Notes and books with recipes for glazes and other materials, construction drawings and floor plans make the work process comprehensible. The exhibition also shows a video work documenting the emergence of a furnace in Kartause Mauerbach near Vienna in poetic images. Two very different Shrouded Furnaces will pose in the room and exemplify the wealth of diversity as well as the characteristic of Marie Filippa Janssen's particulat oeuvre.

 

(Margareta Sandhofer)

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Nach Abschluss ihres Studiums der Malerei (an der Universität für angewandte Kunst in Wien) richtet Marie Filippa Janssen ihr bildnerisches Interesse auf einen angewandten Bereich von Kunst, in welchem sie ihre bildhauerischen wie malerischen Intentionen verwirklichen und raumgreifend entfalten kann: Seit 2014 beschäftigt sich die junge Künstlerin intensiv mit der Konzeption und Umsetzung einer Neudefinition von Kachelöfen. Basierend auf dem traditionellen Handwerk und der herkömmlichen Technik entwickelte sie ihre so genannten Tuchöfen.

 

Marie Filippa Janssens Tuchöfen tragen eine Formensprache der Imagination vor, ausgeprägt in ihrer jeweils individuellen Erscheinung, mit sinnlich schmeichelndem Schimmer und leisem symbolischem Auftritt werden sie auch bei künstlerischer Durchgestaltung durchaus ihrer häuslichen Funktion gerecht.

 

Mehr Skulptur denn Gebrauchsobjekt fordern die Tuchöfen von der Künstlerin neben dem plastischen und koloristischen Vermögen ein hohes praktisches und handwerkliches Geschick ein. Aufgewachsen mit dem Metier des Kachelofenbauens sind Marie Filippa Janssen das Material und dessen Handhabung durchaus geläufig und dadurch unwillkürlich stimulierender Ansporn zur belebten Neuerfindung des vertrauten Metiers.

 

Die leidenschaftliche Beschäftigung mit der hintergründigen Komplexität des Kachelofens, mit seiner kulturellen wie gesellschaftsbindenden Bedeutung und Geschichte, seinen Wendungen und Deutungen in überlieferten Legenden und Literatur, und die selbst erfahrene atmosphärische Wirkung sowie verhaltene unterschwellige Mystik des im Verborgenen aktivierten und Wärme ausstrahlenden Körpers haben sich zu einer verflochtenen Thematik verdichtet, die Marie Filippa Janssen anhaltend fasziniert. Als reichhaltige Substanz bietet sie der jungen Künstlerin stete Anregung zu experimentellen und kühnen Lösungen, sodass nach obsessiver Auseinandersetzung wundersame Schöpfungen entstehen, die Funktionalität und künstlerische Gestalt in sich vereinen, die sich wiederum im Zusammenspiel gegenseitig potenzieren.

 

Marie Filippa Janssens Präsentation in Harald Bichlers Rauminhalt will nicht nur einen Einblick in jenen vielschichtigen Kontext geben, aus welchem die Künstlerin ihre Tuchöfen entwickelt. Auch der Prozess von der ersten Idee über die flüchtige Skizze, die konkrete Vorzeichnung und das modellierte Modell bis zum realisierten Ofen wird an Werkstücken vermittelt. Notizen und Bücher mit Rezepturen zu Glasuren und anderen Materialien, Konstruktionszeichnungen und Grundrisse lassen den Werkprozess nachvollziehen. Eine Videoarbeit dokumentiert in poetischen Aufnahmen die Entstehung eines Ofens in der Kartause Mauerbach bei Wien. Zwei sehr unterschiedliche Tuchöfen posieren im Raum und weisen exemplarisch auf die Fülle der Diversität wie zugleich auf das Charakteristikum von Marie Filippa Janssens speziellem Oeuvre.

Margareta Sandhofer

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